Gesundheit und Unterstützung in Zeiten von Corona
Pilotstudie
Kurzbeschreibung
Angesichts der COVID-19-Pandemie, die plötzliche Veränderungen in vielen Lebensbereichen nach sich zieht, wurde im Forschungsfeld „Alternde Gesellschaften“ der TU Dortmund eine Pilotstudie durchgeführt. Im Rahmen der Studie „Gesundheit und Unterstützung in Zeiten von Corona“ wurde u. a. untersucht, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die gesundheitliche Situation, geleistete und erhaltene Unterstützung von Menschen im mittleren und höheren Erwachsenenalter auswirkt.
Dazu wurde zwischen Anfang Mai und Anfang Juli 2020 am Lehrstuhl von Prof. Dr. Martina Brandt eine quantitative (Telefon-/Internet-)Befragung durchgeführt, die sich an Menschen im mittleren und höheren Erwachsenenalter richtete. 458 Personen haben an der Befragung teilgenommen. Zudem führte das Team von Prof. Dr. Monika Reichert leitfadengestützte Expert/inneninterviews durch.
Die Pilotstudie sollte dazu beitragen, Herausforderungen, aber auch Chancen, die die COVID-19-Pandemie insbesondere hinsichtlich sozialer Unterstützung und Gesundheit mit sich bringt, aufzuzeigen. Ziel war es, mehr Öffentlichkeit auch für diese Themen zu schaffen. Aus wissenschaftlicher Sicht ging es außerdem darum, offene Fragen sichtbar zu machen, die es in künftigen repräsentativen Studien tiefergehend zu untersuchen gilt.
Das Team dankt allen Personen, die an der Studie teilgenommen haben und allen Organisationen und Akteur/innen, die bei der Rekrutierung von Teilnehmer/innen unterstützt haben.
Zentrale Ergebnisse der quantitativen Befragung
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Viele Befragte haben in der ersten Phase der COVID-19-Pandemie auf notwendige medizinische oder therapeutische Dienstleistungen verzichtet.
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Die subjektive Lebenszufriedenheit nahm ab, während Einsamkeitsgefühle zunahmen.
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Informelle soziale Unterstützungsleistungen haben sich seit Beginn der COVID-19-Pandemie in vielen Fällen verändert.
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Die Mehrheit der Großeltern hat im Zuge der der COVID-19-Pandemie auf die Betreuung ihrer Enkelkinder verzichtet.
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Vor allem die Angst, andere anzustecken, führte dazu, dass einige Befragte das Gefühl hatten, die nötige Unterstützung in nicht ausreichendem Maße leisten zu können.
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Das Internet wurde als hilfreich wahrgenommen, um anfallende Aufgaben zu erledigen und soziale Kontakte zu pflegen, wenn die persönlichen Internetkompetenzen als hoch einschätzt wurden.
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Dem Telefon wurde zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte eine höhere Bedeutung beigemessen als dem Internet.
Studienbeschreibung (englischsprachig) zum Download
Projektlaufzeit
05/2020-12/2020
Projektleitung
Prof. Dr. Martina Brandt
Projektteam
Vera Birgel, Franziska Colak, Jana Dreypelcher, Claudius Garten, Miriam Grates, Lisa Jessee, Judith Kaschowitz, Cansel Kepez, Markus Klingel, Nekehia T. Quashie, Fidan Sahin, Alina Schmitz
Kooperationspartner/innen
Prof. Dr. Monika Reichert, Luise Bernhardt, Kim Marei Kusserow
Kontakt
Publikationen
2021 | Brandt, M., C. Garten, M. Grates, J. Kaschowitz, N. Quashie & A. Schmitz: Veränderungen von Wohlbefinden und privater Unterstützung für Ältere: ein Blick auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Frühsommer 2020. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 54: 240-246. |
2021 | Grates, M.; M. Brandt; C. Garten; L. Jessee; J. Kaschowitz; M. Klingel; N. T. Quashie & A. Schmitz: Pilotstudie: Gesundheit und Unterstützung in Zeiten von Corona. Ergebnisbericht. Fakultät 17 Sozialwissenschaften. Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften. Technische Universität Dortmund, Dortmund. |
2021 | Quashie, N. T.; M. Brandt; C. Garten; M. Grates; J. Kaschowitz; M. Klingel & A. Schmitz: Health and support in times of Corona. Study description. Fakultät 17 Sozialwissenschaften. Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften. Technische Universität Dortmund, Dortmund. |