Eine Stellungnahme zur Verteidigung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Wir sind daher besorgt darüber, dass bei den vergangenen Wahlen in Deutschland mit der AfD eine Partei an Zuwachs gewonnen hat, die diese Werte nachweislich nicht teilt. Wie weit sich Teile der AfD bereits von der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entfernt haben, legt ein fraktionsübergreifender Antrag von 113 Bundestagsabgeordneten zur Eröffnung eines Verbotsverfahrens dar.¹ Darin heißt es:
„Die Würde des Menschen sowie das Diskriminierungsverbot werden durch die AfD, ihre führenden Funktionäre sowie zahlreiche Mandatsträger und Mitglieder mittlerweile unverhohlen in Frage gestellt. Die Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderungen oder solcher mit nicht heteronormativer Sexualität sowie Angehörigen autochthoner nationalen Minderheiten und Volksgruppen sollen nach dem Willen der AfD zu Gunsten einer völkisch-nationalen Stärkung eines vermeintlichen Deutschtums beschränkt oder beseitigt werden.“
Der Antrag macht ebenso deutlich, dass auf Landesebene bereits drei Parteiverbände und fünf Jungendverbände vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wurden.
Wir sind enttäuscht, dass im Bundestag am 30. Januar 2025 lediglich die Möglichkeit eines Antrags an das Verfassungsgericht zur Einleitung eines Verbotsverfahrens und zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit der AfD diskutiert wurde und dass es wohl keine Mehrheit für einen solchen Antrag geben wird.
Dortmund, den 12.02.2025
Lehrstuhl für Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften
Prof. Dr. Martina Brandt
Fiona Brauckmann
Franziska Colak
Jana Dreypelcher
Robert Heidemann
Rümeysa Kahraman
Dr. Carolin Kunz
Dr. Alina Schmitz
Anna Schürmeyer
Marie Therese Thoma
Dennis Leon Warzecha
Dr. Birgit Zeyer-Gliozzo
Mit freundlicher Genehmigung des Lehrbereiches für Sozial-, Arbeits- und Organisationspsychologie, Prof. Dr. Joachim Hüffmeier übernommen und angepasst: